Ab dem 1. Januar 2026 greifen in Deutschland mehrere Steueränderungen, die Millionen Menschen betreffen. Besonders Arbeitnehmer und Rentner können mit spürbaren Entlastungen rechnen. Laut einem Bericht über die Steuer 2026 neue Regel für Arbeitnehmer und Rentner profitieren vor allem Pendlerinnen und Pendler sowie Menschen mit geringen Einkommen. Statistiken des Statistischen Bundesamts zur Entfernungspauschale zeigen, dass zuletzt 13,8 Millionen Beschäftigte ihre Fahrtkosten steuerlich geltend machten – also fast die Hälfte aller Steuerpflichtigen mit Arbeitseinkommen. Das verdeutlicht, wie groß der Kreis der Betroffenen ist. Grundlage für die Anpassungen ist das Steueränderungsgesetz 2025 des Bundesfinanzministeriums, das im September 2025 vom Kabinett beschlossen wurde.
Inhalt
Mehr Geld für den Arbeitsweg
Eine zentrale Neuerung betrifft die Entfernungspauschale. Ab 2026 können Berufstätige bereits ab dem ersten Kilometer 38 Cent pro gefahrenem Kilometer steuerlich ansetzen. Bisher galt diese erhöhte Pauschale erst ab dem 21. Kilometer. Wer täglich zehn Kilometer pendelt, kann damit rund 176 Euro mehr Werbungskosten geltend machen, bei 20 Kilometern sind es bereits 352 Euro. Für Berufstätige mit mittleren Einkommen ist das eine spürbare Entlastung, die die Steuerlast senken kann, sobald der Arbeitnehmer-Pauschbetrag überschritten ist.
Auch Rentnerinnen und Rentner, die nebenbei noch arbeiten, profitieren. Gerade bei Minijobs oder Teilzeittätigkeiten im Ruhestand summieren sich die zusätzlichen Kilometerbeträge schnell zu einem relevanten Vorteil. Damit werden viele ältere Erwerbstätige erstmals in nennenswertem Umfang von der Pendlerpauschale entlastet.
Mobilitätsprämie wird entfristet
Neben der Entfernungspauschale kommt auch die Mobilitätsprämie dauerhaft zum Einsatz. Sie richtet sich an Personen mit sehr geringem Einkommen, die keine Einkommensteuer zahlen, aber dennoch pendeln müssen. Das betrifft vor allem Minijobber, Teilzeitkräfte oder Studierende im Nebenjob. Mit der Mobilitätsprämie gleicht der Staat einen Teil der Pendelkosten aus, sodass auch diejenigen profitieren, die sonst leer ausgegangen wären. Für Rentnerinnen und Rentner mit kleinen Beschäftigungen ist das ein entscheidender Schritt, um Mobilität auch im Alter zu sichern.
Steuerliche Vorteile in der Gastronomie
Ein weiterer Bereich, der ab 2026 steuerlich angepasst wird, betrifft die Gastronomie. Nach mehreren Jahren Ausnahmeregelung gilt wieder ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf Speisen. Getränke sind hiervon ausgenommen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet das potenziell günstigere Preise im Restaurant, beim Catering oder in Kantinen. Ob und wie stark die Ersparnis tatsächlich weitergegeben wird, hängt von den Betrieben ab. Für viele Arbeitnehmer, die mittags regelmäßig außer Haus essen, kann es aber durchaus eine spürbare Erleichterung darstellen.
Entlastung für die Landwirtschaft
Landwirtschaftliche Betriebe erhalten ab 2026 erneut eine Rückvergütung auf Agrardiesel in Höhe von 21,48 Cent pro Liter. Diese Maßnahme stärkt die wirtschaftliche Stabilität im ländlichen Raum. Indirekt profitieren davon auch Verbraucherinnen und Verbraucher, da die Kosten für Lebensmittelproduktion stabilisiert werden können. Rentnerinnen und Rentner, die besonders häufig regional einkaufen, könnten somit ebenfalls entlastet werden.
Hintergrund: Steueränderungsgesetz 2025
Alle Anpassungen beruhen auf dem Entwurf des Steueränderungsgesetzes 2025, das am 10. September 2025 durch das Bundeskabinett beschlossen wurde. Das Bundesfinanzministerium beschreibt im Gesetzesentwurf die Ziele: Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen, Förderung von Mobilität und Unterstützung wirtschaftlich schwächerer Gruppen. Besonders der Aspekt, die Mobilitätsprämie zu entfristen, ist ein deutliches Signal, dass auch Menschen mit sehr geringem Einkommen systematisch berücksichtigt werden.
Auswirkungen auf den Alltag von Arbeitnehmern
Für Arbeitnehmer ergeben sich mehrere konkrete Vorteile. Pendler, die bisher weniger als 21 Kilometer zurücklegten, profitieren sofort von der neuen Pauschale. Wer weiter entfernt arbeitet, erhält eine Entlastung für den gesamten Arbeitsweg, nicht nur für den Teil ab dem 21. Kilometer. Das senkt die Steuerlast spürbar. Wer regelmäßig im Restaurant isst, könnte zusätzlich von günstigeren Preisen profitieren. Zusammengefasst bedeutet das: Die neue Regelung wirkt nicht nur auf dem Papier, sondern direkt im Alltag.
Auswirkungen auf Rentnerinnen und Rentner
Viele Rentner arbeiten in Teilzeit, sei es aus finanziellen Gründen oder um aktiv zu bleiben. Für sie war die bisherige Steuerregelung oft nachteilig, da die Fahrt zur Arbeit kaum steuerlich berücksichtigt werden konnte. Ab 2026 ändert sich das grundlegend. Auch kleine Arbeitswege werden anerkannt, und durch die Mobilitätsprämie sind selbst geringfügig Beschäftigte abgesichert. Damit wird das Arbeiten im Alter attraktiver und wirtschaftlich sinnvoller.
Kritik und offene Fragen
Trotz aller Vorteile gibt es auch Kritik. Manche Experten warnen, dass die Entlastung in der Gastronomie kaum bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommen wird. Auch die Frage, wie einfach und unbürokratisch die Mobilitätsprämie in der Praxis funktioniert, ist noch offen. Zudem bleibt abzuwarten, wie sich die Rückvergütung für Agrardiesel langfristig auf Umwelt- und Klimaziele auswirkt. Kritiker sehen hier eine widersprüchliche Politik zwischen Entlastung und Nachhaltigkeit.
Fazit
Die Steueränderungen ab 2026 sind für Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Rentnerinnen und Rentner von Bedeutung. Die neue Entfernungspauschale, die dauerhafte Mobilitätsprämie und die Rückkehr zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz bei Speisen bieten spürbare Vorteile. Besonders Pendler mit geringen Einkommen profitieren. Klar ist aber auch: Die tatsächlichen Effekte hängen davon ab, wie die Änderungen umgesetzt werden und ob sie in vollem Umfang bei den Menschen ankommen. Für Betroffene lohnt es sich jedenfalls, die Steuererklärung 2026 genau im Blick zu behalten und alle neuen Möglichkeiten auszuschöpfen.
