Spotify hat es erneut getan: Die Preise steigen – und das nicht zum ersten Mal. Ab sofort zahlen Nutzer in Deutschland und anderen Ländern spürbar mehr für den beliebten Streamingdienst. Das Unternehmen gab kürzlich bekannt, dass das Einzelabo „Spotify Premium“ von 10,99 € auf 11,99 € monatlich erhöht wird. Damit ist Spotify aktuell der teuerste Musikstreamingdienst im direkten Vergleich – teurer als Apple Music, Amazon Music oder Deezer.
Wie Golem berichtet: Spotify wird zum teuersten Anbieter, betrifft die Preisanpassung nicht nur Einzelabos. Auch das Duo- sowie Familien- und Studentenabo steigen im Preis. Die neuen Gebühren gelten bereits ab Ende Juli 2025 für Neu- und Bestandskunden. Der Schritt sorgt in sozialen Netzwerken und Foren für Unmut – viele fragen sich: Ist Spotify den Aufpreis noch wert?
Inhalt
Vergleich: Spotify vs. andere Musikstreamingdienste
Ein Preisvergleich zeigt, dass Spotify nun in sämtlichen Abo-Modellen an der Spitze liegt. Hier ein Überblick der wichtigsten Anbieter (Stand: Juli 2025):
Anbieter | Einzelabo | Duo / 2 Nutzer | Familienabo | Studenten |
---|---|---|---|---|
Spotify | 11,99 € | 16,99 € | 19,99 € | 5,99 € |
Apple Music | 10,99 € | – | 16,99 € | 5,99 € |
Amazon Music | 10,99 € | – | 16,99 € | 4,99 € |
Deezer | 10,99 € | 14,99 € | 17,99 € | 4,99 € |
YouTube Music | 9,99 € | – | 14,99 € | 4,99 € |
Selbst Apple Music im Deutschlandvergleich bleibt günstiger – obwohl Apple in der Regel für hohe Preise bekannt ist. Auch YouTube Music bietet ein Familienabo deutlich unter der 20 €-Marke. Der Preisanstieg bei Spotify wirkt also nicht nur marktspezifisch, sondern strategisch motiviert.
Warum erhöht Spotify überhaupt die Preise?
Spotify selbst begründet die Preissteigerungen mit gestiegenen Kosten und Investitionen in neue Features wie KI-gestützte Playlists, Podcasts und Live-Audioformate. In einer offiziellen Mitteilung heißt es, man wolle weiterhin „das beste Audioerlebnis weltweit bieten“ und müsse dafür in Innovationen investieren.
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt jedoch: Der Streaming-Gigant steht finanziell unter Druck. Trotz hoher Nutzerzahlen schreibt Spotify seit Jahren Verluste. Die Investitionen in Podcasts – etwa die teuren Exklusivverträge mit Prominenten – haben sich nicht wie erwartet ausgezahlt. Laut einem Bericht von The Verge über Spotifys Sparkurs musste Spotify im Vorjahr sogar Hunderte Stellen streichen, um die Bilanz zu verbessern.
Reaktionen der Nutzer: „Zeit für einen Wechsel?“
Auf Reddit, X (Twitter) und in Musikforen wird die Preiserhöhung heiß diskutiert. Viele Nutzer empfinden die Preisanpassung als nicht gerechtfertigt, zumal sich am Kernangebot – Musikstreaming mit gelegentlichen neuen Features – nichts grundlegend geändert hat.
Einige langjährige Kunden überlegen daher, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Dienste wie Deezer oder Amazon Music Unlimited bieten mittlerweile vergleichbare Audioqualität, ähnliche App-Funktionen und teils sogar bessere Offline-Modi.
Für andere stellt sich die Frage: Warum zahle ich mehr, wenn ich die gleichen Songs anderswo günstiger bekomme? Und das teilweise mit mehr Speicher, HiFi-Optionen oder nativer Unterstützung für Smart Home Systeme.
Gibt es Unterschiede im Leistungsumfang?
Spotify bietet zwar viele Features – etwa Daily Mixes, Song Radio, personalisierte Playlists, Podcasts und sogar Audiobooks – doch auch die Konkurrenz hat aufgeholt. Amazon Music und Apple Music bieten mittlerweile:
- Lossless Audio & Hi-Res (teilweise inklusive)
- Nahtlose Siri- oder Alexa-Integration
- Cross-Plattform-Apps mit Offline-Unterstützung
- Große Bibliotheken mit über 100 Mio. Songs
Spotify hat kürzlich zwar „Spotify HiFi“ angekündigt, doch das Feature lässt noch immer auf sich warten – trotz mehrjähriger Ankündigung. Inzwischen ist selbst YouTube Music im Bereich Soundqualität aufgeschlossen.
Lohnt sich Spotify noch?
Das hängt stark davon ab, wie wichtig dir Komfort, Algorithmen und gewohnte Nutzung sind. Viele User bleiben bei Spotify wegen der hervorragenden Musikempfehlungen und des durchdachten User-Interfaces. Auch Playlists wie „Release Radar“ oder „Dein Mix der Woche“ sind Branchenmaßstab.
Doch wer auf den Euro achtet und sich nicht an einen Anbieter gebunden fühlt, findet vergleichbare Qualität zu niedrigeren Preisen. Gerade Familien oder Paare können durch einen Wechsel mehrere Euro monatlich sparen – ohne echte Funktionseinbußen.
Tipps für Sparfüchse: So zahlst du weniger
- Familien- oder Duo-Tarif nutzen – auch mit Mitbewohnern oder Freunden
- Jährliches Abo statt Monatszahlung – sofern angeboten
- Angebote für Studenten oder Azubis prüfen
- Auf Prepaid-Guthabenaktionen achten (z. B. Spotify-Karten bei REWE, Amazon, Saturn)
- Regionale Unterschiede nutzen: In manchen Ländern sind Abos deutlich günstiger
Fazit: Spotify ist jetzt der teuerste – aber nicht automatisch der beste
Die Preiserhöhung bei Spotify macht den Dienst zum teuersten Anbieter im Streamingmarkt. Zwar bleibt das Angebot hochwertig und ausgereift – doch die Konkurrenz schläft nicht. Wer vor allem auf Preis-Leistung achtet, findet bei Apple, Amazon oder Deezer oft attraktivere Alternativen.
Wenn du Spotify seit Jahren nutzt und dich in der App „zu Hause fühlst“, kann sich das Abo weiterhin lohnen. Wer jedoch mit einem Wechsel liebäugelt, findet heute mehr Optionen denn je – und spart möglicherweise dauerhaft bares Geld.
Hinweis: Alle Preise sind auf dem Stand von Juli 2025. Die Verfügbarkeit einzelner Tarife kann regional leicht variieren.
