Inhalt
Warum kreisende Saugroboter kein Einzelfall sind – mit Zahlen
Kaum zu glauben, aber wahr: Im Jahr 2023 wurden weltweit über 2,1 Millionen Saugroboter verkauft, was sie zu fast 57 % aller Haushalts-Service-Roboter macht. Diese Statistik zeigt, wie groß ihre Bedeutung mittlerweile ist – und warum es besonders ärgerlich ist, wenn ein Saugroboter nur noch im Kreis fährt. Denn anstatt den Boden zu reinigen, blockiert er sich selbst. Experten weisen außerdem darauf hin, dass viele Geräte in der Praxis schon nach wenigen Monaten erste Schwächen zeigen, wie ein Wired-Testbericht zu Robotern mit kurzer Lebensdauer belegt.
Das Problem ist also keineswegs selten. Doch die gute Nachricht lautet: Es gibt klare Ursachen – und ebenso klare Lösungen.
Mechanische Ursachen – wenn etwas einfach blockiert
Die Mechanik ist in vielen Fällen der Schlüssel. Wenn ein Rad blockiert, dreht sich der Roboter zwangsläufig nur noch in eine Richtung. Staub, Haare oder Tierfell wickeln sich besonders gern um die Antriebswellen. Das lässt sich leicht prüfen, indem man den Roboter auf den Kopf stellt und jedes Rad einzeln dreht. Blockiert eines, muss man es reinigen. Ein hilfreicher Ansatz dazu ist die Anleitung über mechanische Ursachen beim Kreisfahr-Problem.
Auch Seitenbürsten sind oft unterschätzte Problemverursacher. Wenn sie verbogen oder durch Schmutz blockiert sind, kann das Gleichgewicht der Bewegungen gestört werden. Manche Nutzer berichten, dass schon eine ausgefranste Bürste das Fahrverhalten verändert. Ein Austausch kostet meist nur wenige Euro und kann sofort Abhilfe schaffen.
Interessant ist außerdem: Manche Modelle wie ältere iRobot-Roombas reagieren besonders empfindlich auf blockierte Räder, während Roborock-Modelle eher noch versuchen, trotz Blockade weiterzufahren – was aber den Motor stärker belastet.
Sensor- und Softwareprobleme – wenn das Gerät verwirrt ist
Sensoren sind das „Auge“ des Roboters. Wenn sie nicht richtig funktionieren, kann der Roboter die Umgebung nicht korrekt interpretieren. Besonders wichtig sind Absturzsensoren an der Unterseite. Diese senden Infrarotsignale aus und erkennen damit Abgründe wie Treppen. Wenn sie durch Staub oder Schmutz verdeckt sind, glaubt der Roboter, er stünde ständig am Rand einer Treppe. Er dreht sich dann endlos, um eine „sichere Richtung“ zu finden. Genau zu diesem Fall gibt es auch klare Tipps, was zu tun ist, wenn der Roboter im Kreis fährt oder zurückweicht.
Ein Softwarefehler kann denselben Effekt haben. Ein Bug in der Navigationssoftware führt dazu, dass der Roboter falsche Befehle erhält. Besonders bei Modellen mit App-Steuerung ist es daher wichtig, regelmäßig Updates zu installieren. Manche Nutzer scheuen jedoch den Reset auf Werkseinstellungen, weil alle Kartendaten verloren gehen. Trotzdem lohnt er sich oft, da er die einzige Möglichkeit ist, hartnäckige Fehler zu beseitigen.
Ein Unterschied zwischen Marken: Ecovacs setzt stark auf KI-gestützte Software. Das bedeutet, dass ein Fehler in der Firmware sich stärker auf das Navigationsverhalten auswirkt als bei einfacheren Modellen wie Medion. Roborock hingegen bietet häufige Updates über die App an, wodurch Softwareprobleme meist schneller behoben werden.
Externe Faktoren – wenn der Raum das Verhalten beeinflusst
Manchmal ist es nicht der Roboter selbst, sondern die Wohnung, die Probleme verursacht. Spiegel oder Glasflächen reflektieren die Signale der Sensoren und führen so zu Fehlinterpretationen. Manche Modelle mit LiDAR (wie der Roborock S8) versuchen dann, immer wieder auszuweichen – was wie Kreisfahren aussieht.
Auch Lichtschranken oder Virtual Walls, die Nutzer aufstellen, können das Problem verstärken. Wird das Signal falsch interpretiert oder von Möbeln reflektiert, kann der Roboter „gefangen“ sein. In einem Ratgeber über externe Faktoren beim Kreisfahr-Problem wird erklärt, wie man durch Umstellen von Spiegeln oder Entfernen von Lichtschranken Abhilfe schaffen kann.
Hier lohnt es sich, den Raum testweise umzugestalten. Entferne störende Elemente und beobachte, ob sich das Verhalten bessert. Schon kleine Anpassungen können helfen, insbesondere in engen Fluren oder bei glänzenden Böden.
Erfahrungen aus der Community
In Foren berichten Nutzer regelmäßig von Kreisfahr-Problemen. Ein Kommentar im Roboter-Forum zum Thema Saugroboter fährt nur im Kreis bringt es auf den Punkt:
„Entweder zu viel Dreck in einem der Räder oder der Antrieb kaputt. Kommt schon mal vor.“
Solche Aussagen zeigen, dass das Problem oft banal ist – aber auch ernstere Ursachen wie ein defekter Motor möglich sind. Nutzererfahrungen sind hier besonders wertvoll, weil sie aus der Praxis stammen. Häufig lassen sich daraus einfache Lösungsansätze ableiten, bevor man teuren Kundendienst in Anspruch nimmt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Räder reinigen: Den Roboter auf den Kopf stellen, Haare und Schmutz entfernen, Räder auf freie Drehbarkeit prüfen.
Bürsten säubern oder austauschen: Seiten- und Hauptbürsten herausnehmen, reinigen und bei Verschleiß ersetzen.
Sensoren wischen: Mit einem Mikrofasertuch sanft über die Absturz- und Kollisionssensoren gehen. Keine Flüssigkeiten verwenden.
Software resetten: Werkseinstellungen zurücksetzen und die neueste Firmware installieren.
Raum prüfen: Spiegel und Glasflächen abdecken, Lichtschranken neu platzieren oder testweise entfernen.
Motor testen: Wenn ein Rad trotz Reinigung schwergängig bleibt, könnte ein Motorschaden vorliegen – dann ist Kundendienst gefragt.
Unterschiede zwischen Marken und Modellen
iRobot (Roomba): Sehr robust, aber anfällig für blockierte Räder. Einfache Modelle wie der Roomba 600 fahren bei Problemen oft stur im Kreis. Höherpreisige Modelle mit iAdapt-Navigation erkennen Fehler besser.
Roborock: Setzt stark auf LiDAR-Navigation. Spiegel oder Glasflächen stören hier besonders. Dafür sind die Software-Updates zuverlässig und beheben viele Probleme automatisch.
Ecovacs (Deebot): Stark appgesteuert, daher sind Softwareprobleme ein häufiger Auslöser. Ein Reset hilft oft. Außerdem reagieren die Geräte empfindlich auf verschmutzte Sensoren.
Medion und Günstig-Modelle: Nutzen meist einfache Infrarot-Sensorik. Kreisfahren tritt hier oft schon bei kleinen Hindernissen oder dunklen Böden auf.
Häufige Nutzerfehler, die Kreisfahren auslösen
Viele Probleme entstehen nicht durch den Roboter selbst, sondern durch falsche Handhabung. Ein häufiger Fehler ist es, den Roboter auf einem Teppich mit langen Fransen zu starten. Dort verhaken sich die Bürsten sofort und der Roboter dreht sich fest.
Auch das Starten in einem zu engen Bereich (z. B. zwischen Stuhlbeinen) kann den Roboter verwirren. Er findet dann keinen Ausweg und dreht sich im Kreis.
Manche Nutzer vergessen auch, die Sensoren regelmäßig zu reinigen. Schon ein dünner Staubfilm reicht aus, um die Infrarot-Signale zu stören.
Tipps zur langfristigen Vermeidung
- Regelmäßig reinigen: Räder, Bürsten und Sensoren mindestens einmal pro Woche säubern.
- Software aktuell halten: Updates einspielen, sobald sie verfügbar sind.
- Wohnung vorbereiten: Kabel, lange Vorhänge und Spiegel an kritischen Stellen entfernen.
- Testfahrten machen: Nach jeder größeren Umgestaltung der Wohnung eine kurze Testfahrt starten.
- Zubehör parat haben: Ersatzbürsten und Filter rechtzeitig nachkaufen, um sie bei Bedarf tauschen zu können.
Fazit – so bleibt dein Roboter auf Kurs
Dass ein Saugroboter im Kreis fährt, ist ein weit verbreitetes, aber meist lösbares Problem. Blockierte Räder, verschmutzte Sensoren, Softwarefehler oder störende Umgebungsfaktoren sind die Hauptursachen. Mit ein wenig Pflege und regelmäßiger Kontrolle lässt sich das Problem schnell beheben.
Angesichts der hohen Verbreitung von Saugrobotern – über zwei Millionen Verkäufe jährlich – sollte jeder Nutzer diese Tipps im Hinterkopf behalten. Wer seine Geräte pflegt und die Software aktuell hält, wird lange Freude daran haben. Und statt frustriert auf einen kreisenden Roboter zu blicken, kann man sich entspannt über saubere Böden freuen.
